Solange du das nicht hast, dieses
»Stirb und Werde«, bist du nur ein
trüber Gast auf dieser Erde.
Warum konfrontiert uns in manchen Lebensphasen ein fast unerträglicher Schmerz? Wieso bekämpfen wir be-stimmte Situationen fast zwanghaft? Woher kommt diese Kraft, die uns unserer gesamten Energie beraubt und uns hilflos in das Chaos stellt?
Weil unsere Seele nicht an Bequemlichkeit, sondern an Entwicklung interessiert ist. Weil unser Lebensweg der Entfaltung unseres wirklichen Wesens dient und alles Unwirkliche dazu von uns abfallen muss. Die Mythologien aller Völker betonen die Notwendigkeit zu sterben, um ins vollständige Leben zu gelangen. Gemeint ist nicht
Die Erstellung von Michaelangelo's David wird gerne als Bild für diesen Prozess verwendet. Alles, was nicht zum wahren Ausdruck Davids gehört, wurde von Michelangelo mit Hammer und Meisel aus dem rohen Marmorblock weggeschlagen.
Ebenso brutal geht die Krise mit uns um. Sie bittet nicht um unsere Erlaubnis. Sie kommt und reißt fort, was nicht mehr zu uns gehört. Wann immer wir die anstehen-den Schritte nicht aus eigenem Antrieb gehen, werden
der physische Tod, gemeint ist die Klärung und Läuterung unseres Bewusstseins. Ein Prozess der Wiedergeburt, die völlige Erneuerung, die wir erfahren, wenn wir zu unserem persönlichen Wesensgrund vorstoßen. Am Ende steigen wir wie Phönix aus der Asche. Diese Metamor-phose repariert uns nicht, sie verwandelt uns und führt uns näher zu unserem wahren Wesen.
Das Ego, dessen oberstes Ziel es war, sich selbst zu er-halten, wird gezwungen, unserer wahren Identität mehr und mehr zu weichen. Die Masken unserer Persönlichkeit werden durchlässiger und beginnen sich aufzulösen.
sie uns von außen aufgedrängt. Krisen erleben wir im-mer dann, wenn wir überfällige Schritte meist aus Be-quemlichkeit unterlassen haben. Je länger wir dabei den passenden Zeitpunkt versäumt haben, desto stärker die Intensität, mit der uns die Krise konfrontiert. Deshalb statuierte Soren Kierkegaard, dass die Wahrheit nur durch Leiden siegen würde. Weil wir in eine Gewöhnung versunken sind, aus der der Schmerz uns weckt. Doch nicht den Schmerz haben wir zu überwinden, sondern uns selbst.